Seit Mittwochmorgen, 04.09.2024, ist die über 500 Jahre alte Kleppglocke wieder in Anröchte zurück Mit ihren 90 Kilogramm und 55 Zentimetern Umfang ist sie ein kleines Schwergewicht. Vor allem aber ist sie Anröchtes wertvollste Glocke. Kirchenvorstand Wolfgang Berghoff lächelt zufrieden. Schließlich war die aus dem Jahr 1502 stammende Bronzeglocke, die normalerweise im Dachreiter der Pankratiuskirche hängt, wegen ihrer gravierenden Schäden über ein Jahrzehnt nicht zu hören. „Wegen einer Fehlstellung des Klöppels war sie massiv in Mitleidenschaft gezogen“, sagt Berghoff. Zudem mussten unter anderem der Kronenhenkel neu gegossen und das Joch neu festgeschraubt werden. Mehr als ein Jahr befand sich die Glocke dafür in Reparatur — zunächst zusammen mit den Rüthener Glocken in den Niederlanden, anschließend in Herford.
Doch nun ist sie wieder einsatzbereit. Nach der Lobeprozession ist sie am Sonntag, 08.09.24 auf dem Kirchplatz gesegnet worden. Bis dahin lagerte sie wohl behütet an einem geheimen Ort. In der Pankratiuskirche wollte sie der Kirchenvorstand nicht ausstellen — aus Angst vor Metalldieben. „Die Montage der Glocke soll ab 10.09. stattfinden“, verrät Berghoff. Zu einem späteren Zeitpunkt erfolge dann die „Feinintonation und Abnahme im Beisein des Glockensachverständigen“. Doch wie klingt die kleine Kleppglocke, um die es aber seit zehn Jahren still war? „Hell“, sagt Berghoff und stellt die Probe aufs Exempel, als er vorsichtig die Glocke anschlägt. Schon bald wird sie in der Pankratiuskirche wieder im Einsatz sein.