Betroffenenbeteiligung unabhängiges Forschungsprojekt

Das Erzbistum Paderborn hat die Universität Paderborn bekanntermaßen mit einer historischen Studie zum Thema „Missbrauch im Erzbistum Paderborn – Eine kirchenhistorische Einordnung. Die Amtszeiten von Lorenz Jaeger und Joachim Degenhardt (1941 bis 2002)“ beauftragt

Universität Paderborn die Veröffentlichung des ersten Teils der kirchenhistorischen Missbrauchsstudie für das Erzbistum Paderborn im Frühjahr 2026

Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie wissen, plant die Universität Paderborn die Veröffentlichung des ersten Teils der kirchenhistorischen Missbrauchsstudie für das Erzbistum Paderborn im Frühjahr 2026. Den genauen Termin werden wir Ihnen mitteilen, sobald die Universität diesen offiziell und öffentlich macht.

Zu Ihrer Vorbereitung möchten wir Sie nun bereits auf folgende Angebote hinweisen:

Die Website https://www.erzbistum-paderborn.de/beratung-hilfe/hilfe-bei-missbrauch/ wurde nach gemeinsamer Beratung mit der Unabhängigen Aufarbeitungskomission in diesem Jahr neu konzipiert und umgesetzt. Sie enthält alle öffentlich verfügbaren Informationen und Anlaufstellen für Betroffene und Interessierte.

Ebenso wurden alle Informationen rund um den Aufarbeitungsprozess neu aufgesetzt: https://www.erzbistum-paderborn.de/beratung-hilfe/hilfe-bei-missbrauch/allgemeine-infos-zur-aufarbeitung-im-erzbistum-paderborn/
Gerne können Sie die Seiten von Ihren Homepages verlinken, um für Ihre Verantwortungsgebiete den Zugang zu diesen aktuellen Informationen sicher zu stellen.

Ebenso möchten wir Sie auf die neue Ausgabe der WirZeit hinweisen, die nun online ist und in diesen Tagen auch gedruckt bei Ihnen eintreffen wird: https://wir-erzbistum-paderborn.de/news/die-neue-ausgabe-der-wirzeit-ist-da-7/

Unsere Zeitung für haupt- und ehrenamtlich Engagierte blickt darauf, wie das Erzbistum heute in Sachen Intervention bei Missbrauchsfällen und ihrer Prävention aufgestellt ist und welchen Weg es bis dahin gegangen ist.
Die neue Ausgabe enthält – neben bisher bekannten Infos zur erwarteten Studie – mehrere Interviews:

  • mit Pater Hans Zollner SJ, Leiter des Instituts für Anthropologie – Interdisziplinäre Studien zu Menschenwürde und Sorge für schutzbedürftige Personen (IADC) an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom
  • mit Reinhold Harnisch, Sprecher der Unabhängigen Betroffenenvertretung im Erzbistum Paderborn
  • mit Rainer Fromme, Beauftragter für den Umgang mit Verdachtsfällen von Missbrauch geistlicher Autorität. sowie einen Bericht
  • mit Propst Schroeder und dem Interventionsbeauftragten Thomas Wendland zum Umgang mit einem irritierten System.

Betroffenenbeteiligung unabhängiges Forschungsprojekt

Das Erzbistum Paderborn hat die Universität Paderborn bekanntermaßen mit einer historischen Studie zum Thema „Missbrauch im Erzbistum Paderborn – Eine kirchenhistorische Einordnung. Die Amtszeiten von Lorenz Jaeger und Joachim Degenhardt (1941 bis 2002)“ beauftragt. Die Leiterin des auf vier Jahre angelegten Projektes, Prof. Dr. Nicole Priesching und ihre Mitarbeiterin Dr. des. Christine Hartig, suchen seit Projektstart 2020 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die als Minderjährige sexuelle Gewalt von Klerikern erlebten oder von sexuellen Übergriffen Kenntnis hatten. Zentrales Anliegen der Studie ist es, die Machtbeziehungen und Strukturen herauszuarbeiten, die sexuellen Missbrauch förderten und Aufklärung verhinderten.

Die Erinnerungen der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen tragen wesentlich dazu bei, ein genaues Bild über die Taten und ihre Hintergründe zu gewinnen. Auch Betroffene, die selbst kein Interview geben möchten, können dem Projekt persönliche Dokumente zur Verfügung stellen, die im Zusammenhang mit sexueller Gewalt durch Kleriker entstanden. Der Schutz unserer Interviewpartnerinnen und -partner, so Hartig, ist von höchster Priorität.

– Der Gesprächsverlauf kann selbst gestaltet und so bestimmt werden, worüber Interviewpartnerinnen und -partner wie sprechen wollen.
– Auf Wunsch werden alle biografischen Daten anonymisiert, bzw. so verfremdet, dass keine Rückschlüsse auf die Person möglich sind.
– Das Interview kann jederzeit ohne Angabe von Gründen abgebrochen werden. Auch nach Ende des Interviews kann das Einverständnis bis zur Publikation von Forschungsergebnissen zurückgezogen werden.

Die Mitarbeitenden am Forschungsprojekt sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Auskünfte und Interviews werden vertraulich behandelt du nicht an Dritte weitergeleitet. Alle Informationen werden anonymisiert. Die Projektbeteiligten arbeiten unabhängig vom Erzbistum. Die Ergebnisse werden in Buchform der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Zeit ab 2002 bis zur Gegenwart wird im Rahmen der Unabhängigen Aufarbeitungskommission aufgearbeitet. Diese Kommission nimmt 2022 die Arbeit auf.

Die Mitarbeiterin des Projektes ist von Montag bis Mittwoch telefonisch unter 05251 / 60-4432, per mail unter christine.hartig@uni-paderborn.de sowie postalisch unter der Adresse:
Christine Hartig, Universität Paderborn. Institut für Kirchen- und Religionsgeschichte, Warburger Str. 100, 33098 Paderborn erreichbar.

Nähere Informationen: www.erzbistum-paderborn.de (siehe dort: Beratung-Hilfe / Hilfe-bei-Missbrauch / Aufarbeitung)